Die Vielfalt religiösen Lebens im ursprünglich katholischen Allgäu

Termine 2025

Freitag, 13.06. bis Montag, 16.06.

Preise: (p. P.) EZ 975 €; DZ 875 € mit Halbpension

Außerdem: kunsthistorische Führungen, Gespräche, Organisation und Reiseleitung mit Dr. Felicitas v. Aretin und Monika Vogt

Die Vielfalt religiösen Lebens im ursprünglich katholischen Allgäu

Viertägige Reise nach Kempten und in das buddhistische Kloster Anenja Vihara

Keltische Siedlung – Cambodunum in der Römerzeit – 300 Jahre Reichsstadt und Stiftsstadt Kempten – preisgekrönte Museumskultur – südländisches Flair – muslimisches und jüdisches Leben

Unsere Reise spannt einen weiten Bogen von der Verehrung römischer und keltischer Gottheiten  im alten Cambodunum hin zur buddhistischen Klosterkultur. Ausgangspunkt unserer Reise ist die Römerstadt Kempten. Die Stadt erlebte seit der Reformation religiöse Vielfalt: Im ehemaligen Benediktinerkloster errichteten die katholischen Fürstbischöfe eine prunkvolle Residenz. In der Freien Reichsstadt hatten evangelische Patrizier das Sagen. Erst mit der bayerischen Besetzung 1802 wurden gegen heftige Widerstände die Städte vereint.

Die 2.000-jährige Stadtgeschichte wird im unterirdischen Video-Schauraum der Erasmuskapelle und im preisgekrönten Kempten-Museum neu erzählt. Wir erfahren die frühen Berührungspunkte mit der islamischen Welt. Außerdem diskutieren wir die aktuelle Situation von Musliminnen und Muslimen.

Bei einer exklusiven Führung zum Nationalsozialismus in Kempten steht das Schicksal der jüdischen Bevölkerung im Mittelpunkt. Durch Verfolgung und Ermordung jüdischer Familien erlosch jüdisches Leben bis heute. Lange Zeit tat sich die Stadt mit der Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit schwer.

Ayya Khema, eine ursprünglich deutsche Jüdin, verankerte als buddhistische Nonne den monastischen Theravada-Buddhismus im Allgäu. Sie gehört zu den wichtigsten Wegbereiterinnen des Buddhismus im Westen. 2007 entstand das buddhistische Nonnenkloster Anenja Vihara. Hier tauchen wir tief in die Welt des ordinierten Buddhismus ein. Wer möchte, kann im Anschluss an die Reise ein paar Tage mit den Ordensfrauen verbringen, um tiefer in das monastische Leben einzutauchen.

Unsere Reisehighlights

  • Kempten: Die älteste, schriftlich erwähnte Stadt Deutschlands
  • Exklusive Führung durch die Prunkräume der fürstbischöflichen Residenz
  • Multivisionsshow im mittelalterlichen Gemäuer der ehemaligen Erasmuskapelle
  • Spurensuche jüdisches Leben – Stadtrundgang zum Nationalsozialismus in Kempten
  • Führung durch das interaktive Kempten-Museum
  • Spaziergang durch den Archäologischen Park Cambodunum
  • Vortrag über die vergessene Geschichte des Islams
  • Besuch eines buddhistischen Theravada-Klosters
  • Intensive Gespräche mit Äbtissin und Bhikkhunis
  • Autorinnengespräch und Lesung

Enthaltene Leistungen

  • Drei Übernachtungen im Hotel St. Raphael mit Halbpension
  • Eintritte, kunsthistorische Führungen, Trinkgelder, Spenden
  • Vorträge und Lesung
  • Organisation und Reiseleitung mit Dr. Felicitas v. Aretin und Monika Vogt

Nicht enthaltene Leistungen

  • Getränke und Mittagessen
  • An- und Abreise
  • Reiserücktrittsversicherung (kann dazugebucht werden)
  • Verlängerungsaufenthalt im Kloster Anenja Vihara

An- und Abreise

Kempten ist gut an das deutsche Bahnnetz angebunden. Am Hauptbahnhof nehmen Sie die Buslinie 2, Richtung Ursulasried. und steigen an der Haltestelle „Rottachstraße“ aus. Von dort laufen Sie rund fünf bis zehn Minuten zu Fuß. Das Hotel rät dazu, sich in ein Taxi zu setzen. Die Fahrt dauert rund 10 Minuten. Mit dem Auto nehmen Sie auf der A7 die Ausfahrt „Kempten“ und fahren auf der B12 Richtung „Kempten Zentrum“. Das Hotel St. Raphael bietet ausreichend Parkmöglichkeiten an.

Für den Transport in das buddhistische Kloster wird gesorgt. Sollten Sie von dort mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückreisen wollen, empfiehlt es sich, ein Taxi nach Kempten (30 Minuten) zu nehmen. Eine genaue An- und Abreisebeschreibung findet sich auf der Seite des Klosters.

3 Sterne Superior-Hotel St. Raphael

Das Hotel liegt nur gut zehn Minuten zu Fuß von der historischen Altstadt Kemptens entfernt. Das frisch renovierte Tagung, Seminar- und Urlaubshotel ist noch von der Ordensgemeinschaft „Schwestern Der Liebe Christi“ geprägt, die das Inklusions-Hotel über zwanzig Jahre geleitet haben. Der Stil folgt dem modernen Design und ist dennoch gemütlich. Jedes Zimmer ist mit kostenlosem WLAN, einem Flachbild-TV, einem Schreibtisch und einem eigenen Bad ausgestattet. Aus einigen Zimmern haben Sie einen Blick auf die idyllische Allgäuer Landschaft.

Das Hotel verfügt über ein hauseigenes Restaurant, wo uns abends ein Buffet erwartet. Es gibt zahlreiche Ecken, wo Sie lesen oder sich gemütlich unterhalten können. Wer einen spirituellen Rückzugsort sucht, findet ihn in der hoteleigenen Kapelle, die von der kleinen Schwesterngemeinschaft genutzt wird. Zu den weiteren Annehmlichkeiten des Hotels gehören eine Sonnenterrasse mit Liegestühlen und ein wunderschöner Gartenbereich.   

Was Kempten so besonders macht

Die Stadt Kempten geht auf die keltische „Polis“ Kambodounon zurück. Erstmals erwähnt der griechische Geograph Strabon die Ansiedlung kurz nach Christus Geburt. Damit zählt als älteste Stadt Deutschlands. Nach der Reformation existierte Kempten als Doppelstadt für 300 Jahre. Die Kemptener Fürstbischöfe verkauften 1525 die Reichstadt Kempten und verloren damit jeden Einfluss. Heute besticht Kempten durch eine intakte Altstadt mit der evangelischen St.-Mang-Kirche, dem mittelalterlichen Rathaus, Bürger- und Handelshäusern, der Burghalde und dem archäologischen Park Cambodunum. Die Basilika St. Lorenz ist der erste große Kirchenbau in Süddeutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die Barockkirche zeugt ebenso wie der Hofgarten und die Residenz von der Prachtentfaltung der katholischen Fürstbischöfe.

Muslimisches Leben in Kempten

Seit Jahrhunderten gibt es enge Kontakte zur islamischen Welt. In Kempten leben zahlreiche Musliminnen und Muslime, deren Eltern und Großeltern als Gastarbeiter kamen. Seit dem Nahost-Konflikt steht die Frage eines friedlichen Zusammenlebens im Fokus. Eine Schlüsselrolle für gelungene Integration kommt den Frauen zu.

Jüdisches Leben in Kempten

Im Hochmittelalter siedelten sich jüdische Familien in Kempten an. Später untersagte die Regierung den Zuzug. Erst nach 1850 kamen jüdische Bankiers und Geschäftsleute nach Kempten. Nach 1918 wuchs der Antisemitismus. In der NS-Zeit emigrierten Kemptner Juden oder wurden ermordet. Heute existiert keine jüdische Gemeinde mehr.

Verlängerungsoption: Drei Tage im buddhistischen Kloster Anenja Vihara mit Nonnen leben

2007 wurde das buddhistische Nonnenkloster Anenja Vihara gegründet, das in der Tradition des Theravada-Buddhismus, der Urform des Buddhismus, steht. Wer möchte, kann individuell für ein paar Tage den Alltag der buddhistischen Nonnen teilen. Die Äbtissin steht für Gespräche zur Verfügung. Das Kloster ist auf Stille und Kontemplation angelegt. Der Tag beginnt morgens um 6 Uhr mit einer Meditation und endet am Abend gegen 19 Uhr ebenfalls mit einer Meditation. Gegen 7 Uhr gibt es ein Frühstück.

Aus den gespendeten Lebensmitteln wird gemeinsam ein Essen zubereitet. Dieses wird um 11 Uhr eingenommen. Zwischendurch werden einfache Arbeiten im Garten und Haus verrichtet. Nach 11 Uhr nehmen buddhistische Nonnen kein Essen mehr ein. Sie können am Abend aber eine Brühe oder Tomatensaft erhalten. Der Nachmittag und Abend sind der persönlichen Einkehr gewidmet. Die Zimmer im Gästehaus des Klosters Anenja Vihara sind schlicht. Dusche und Toilette befinden sich auf dem Gang.

Bitte bringen Sie Bettwäsche und Handtücher selbst mit. Das Kloster verlangt nur die Touristenpauschale, erwartet aber eine Spende.

Bei Interesse sprechen Sie uns an.