Das Wunder von Waldsassen – eine zisterziensische Abtei im Aufschwung
Das Wunder von Waldsassen – eine zisterziensische Abtei im Aufwind
Fünftägige Reise in die Klosterstadt Waldsassen nahe der tschechischen Grenze
Basilika mit Gruft und Orgel – Austausch mit den Zisterzienserinnen – Besuch der Glashütte Lamberts – Die Seele baumeln lassen – Wandern durch den Biowald – spektakuläre Stiftsbibliothek – Spiritualität erleben
Unsere Reise führt uns in die Klosterstadt Waldsassen. Die Abtei wurde bereits 1133 als Zisterzienserkloster gegründet und entwickelte sich bald zum weltlichen und geistigen Herrschaftszentrum in Böhmens Grenzregion. Auf Jahre des Aufstiegs wie im Barock folgten Phasen des Niedergangs. In der Säkularisation wurde die Zisterzienser-Abtei 1803 das zweite Mal aufgelöst. Seit 1864 lebten erneut Zisterzienserinnen in dem zunehmend zerfallenden Barockensemble. Im Austausch mit den Schwestern erfahren wir, wie es Äbtissin Laetitia ab Mitte der neunziger Jahre gelang, in der Grenzregion mit Millionenbeträgen die erste Generalsanierung seit dem Barock zu realisieren.
Bei einer Exklusivführung in der renovierten Stiftsbasilika mit der bekannten Orgel, der prächtigen Klosteranlage und in der weltberühmten Stiftsbibliothek genießen wir barocke Lebensfreude. Ergänzt wird unser Kulturprogramm durch einen Besuch in der Glashütte Lamberts, die mundgeblasenes, buntes Flachglas in die ganze Welt exportiert.
Darüber hinaus ist die Abtei ein spiritueller Rückzugsort mitten in einer von Zisterziensern geprägten Kulturlandschaft. Welche Bedeutung die Schönheit der Schöpfung für den Orden hat, erspüren wir in der innovativen Umweltstation mit dem Kräuter- und Naturerlebnisgarten. Mit dem Förster Robert Hauer wandern wir durch den Wald.
Zudem tauchen wir tief in die Spiritualität und Lebensweise der Zisterzienserinnen ein. Bei einer exklusiven Führung nehmen uns die Schwestern in die Klausur. Wer möchte, kann an den regelmäßigen Gebetszeiten der Schwestern teilnehmen. In Gesprächen mit den Schwestern und ergänzenden Vorträgen erfahren wir mehr über Lebensweise, Geschichte und Spiritualität der Zisterzienserinnen.
Ruhe und Erholung finden wir in der schlichten Noblesse des Gästehauses St. Joseph in mittelalterlichen Gemäuern. Wer den Basilikaplatz betritt, kommt in die Entschleunigung. Unsere Reise ist so konzipiert, dass Sie ausreichend Zeit für sich haben.
Unsere Reise-Highlights
- Sonderführung durch die Stiftsbasilika in Waldsassen mit Klostergruft und Orgelempore
- Austausch mit den Ordensfrauen
- Exklusive Klosterführung in sonst verschlossene Räume
- Unterwegs mit Förster Robert Hauer durch das Ökosystem Wald
- Exklusive Einführung in die Produktion der bekannten Glashütte Lamberts – Deutschlands einzigem Hersteller von mundgeblasenem Flachglas
- Kräuterführung in der Umweltstation im Kloster Waldsassen
- Auf den Spuren der Zisterzienser in Europa: Vortrag über das jüngst verliehene Europäische Kulturerbe-Siegel
- Begleitende Vorträge von Dr. Felicitas v. Aretin über Geschichte und Spiritualität des Zisterzienserordens
- Werkstattgespräch
Enthaltene Leistungen
- Vier Übernachtungen im Gästehaus St. Joseph mit Lunchpaket und täglichem Abendessen
- Alle Eintritte, Führungen, Trinkgelder und Spenden
- Vorträge und Lesung
- Organisation und Reiseleitung mit Dr. Felicitas v. Aretin und Monika Vogt.
Nicht enthaltene Leistungen
- Getränke
- An- und Abreise
- Reiserücktrittsversicherung (kann dazugebucht werden)
An- und Abreise nach Waldsassen
Waldsassen liegt in der Oberpfalz an der Grenze zu Tschechien. Es ist nicht direkt an das Fernbahnnetz angeschlossen. Wer mit dem Zug anreist, steigt in Marktredwitz oder Weiden in den Regionalbus nach Waldsassen bis zur Haltestelle „Basilika“. Mit dem Auto verlassen Sie die A93 bei der Ausfahrt „Mitterteich-Nord“. Folgen Sie den Schildern nach Waldsassen über die Bundesstraße 299 in das Stadtzentrum. Das Gästehaus St. Joseph befindet sich direkt neben der Basilika am Basilika-Platz. Parkmöglichkeiten sind in der Nähe vorhanden.
Gästehaus St. Joseph
Das Gästehaus St. Joseph gehört zu der historischen Abtei Waldsassen, einem bedeutenden Zisterzienserinnenkloster in der Oberpfalz. Es liegt malerisch an einem italienisch anmutenden Platz direkt neben der beeindruckenden Basilika, die für ihre prächtige Barockarchitektur bekannt ist. Die spirituelle und gastliche Atmosphäre des Hotels lädt Besuchende ein, zur Ruhe zu kommen. Jedes Zimmer strahlt mit seinen hochwertigen Materialien eine schlichte Eleganz aus, die dem jahrhundertealten klösterlichen Charakter entspricht. Gäste können die spirituellen Angebote der Abtei nutzen, darunter Andachten und Meditationen. Das Gästehaus St. Joseph ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in die umliegende Natur des Oberpfälzer Waldes. Unter dem wunderschönen Kreuzgewölbe des Thomasstüberls oder der lichtdurchfluteten Lobby mit Außenbereich nehmen Sie das Frühstück und Abendessen ein.
Was die Abtei Waldsassen so besonders macht
Die Abtei kennzeichnet der Mut zum Neuanfang unter widrigen Bedingungen. In Folge der Reformation wird das Stift 1556 aufgelöst. Im Barock erlebt es eine zweite Blüte als selbstständige Zisterzienser-Abtei. Aus dieser Epoche stammen u.a. die imposante Basilika und Stiftsbibliothek. Die Säkularisation 1803 führte zur zweiten Auflösung der bedeutenden Abtei. Rund achtzig Mönche verlassen das Kloster. Den umfangreichen Besitz zieht der Staat ein, der ihn in Teilen verkauft. 1864 erwerben die Zisterzienserinnen der Abtei Seligenstadt die als Kattunfabrik genutzte Anlage. „Es war ein unsäglich mühsamer Beginn, der viel Mut, Opferbereitschaft und Gottvertrauen verlangte“, heißt es in der Klosterchronik. Die Schwestern gründen eine Mädchenschule. 1925 wird Waldsassen zur selbstständigen Abtei erhoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkt sich die Grenzlage wirtschaftlich negativ auf die Abtei aus. Mit der Amtszeit von Äbtissin Sr. M. Laetitia Fech ab 1995 erholt sich das Kloster: Die erste Generalsanierung seit der Barockzeit begann. Neue Novizinnen konnten gewonnen werden.
Renovierung der Stiftsbibliothek
Die weltberühmte Stiftsbibliothek der Abtei Waldsassen wird umfassend saniert. Dafür wurden die rund 2.000 in hellem Leder gebundenen Bücher und Bände bereits ausgelagert. Die Bibliothek entstand bis 1726 im Übergangsstil zum Rokoko. Lebensgroße Holzfiguren tragen die Galerien und verkörpern den menschlichen Hochmut.
Mundgeblasenes aus Waldsassen
Seit 1906 entsteht in der Glashütte Lamberts mundgeblasenes Flachglas auf Weltniveau. Die alte Handwerkskunst erfolgt hier aufwendig von Hand. Angefertigt werden über 5.000 verschiedene Farbtöne und Texturen. Gemeinsam mit Künstlern entsteht so Glaskunst beispielsweise für die Reimser Kathedrale.