Ungewöhnliche Unternehmerinnen und das Geheimnis ihres Erfolgs.

Hardcover im Elisabeth Sandmann-Verlag. 2021, 160 Seiten, 25 €.

Innovative Unternehmerinnen im Genussbereich

„Wenn Du etwas richtig gerne machst, hörst Du nicht auf damit und bist irgendwann Unternehmerin“, erzählt die britisch-deutsche Modedesignerin Beatrice von Tresckow.

Erfolgreiche Geschäftsfrauen haben sich von Krisen noch nie abhalten lassen. Sie meistern jede Herausforderung, rebellieren gegen Ungleichbehandlung und machen anderen Mut, eigene Wege zu gehen. Dabei nehmen sie Risiken in Kauf und verwirklichen ihre Lebensträume.

Ich porträtiere Unternehmerinnen, die im 20. Jahrhundert ihren Mann standen – und stelle innovative Gründerinnen von heute vor. Trotz großer Hürden eroberten Frauen vor allem den männerdominierten Genussbereich. Hier erkämpfen sich Frauen erst in den vergangenen Jahrzehnten ihren Platz und setzen sich besonders für Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und Frauenförderung ein.

Frauen, die sich nicht abhalten lassen

Die Puppenmacherin Käthe Kruse (1883-1968), die Geigenbauerin Julia Pasch (1986), die Hutmacherin Fiona Bennett (1966), die Schmuckdesignerin Tamara Comolli (1961), die Modedesignerin Beatrice von Tresckow (1963), die Naturkosmetikherstellerin Elisabeth Sigmund (1914-2013), die Strumpffabrikantin Pauline Zimmerli (1829-1914), die Geschäftsführerin der Herrmannsdorfer Landwerkstätten Sophie Schweisfurth (1987), die Gründerin von “Z-Ora-Müsli Isabel Zapf (1991), die Gründerin von “Fleurs de Paris” Viktoria Frister (1988), die Inhaberin des Kaffeehaus “Demel”, Anna Demel (1872-1956), die Autorin und Buchhändlerin Petra Hartlieb (1967), die Gewürzhändlerin Viola Fuchs (1967), die Inhaberin des Fünf-Sterne-Hotels Bayerischer Hof, Innegrit Volkhardt (1965), die Zwei-Sterne-Köchin Douce Steiner (1971), die Inhaberin des Feinkostgeschäfts Dallmayr, Therese Randlkofer (1847-1924), die Senffabrikantin Luise Händlmaier (1911-1981), die Winzerin Juliane Eller (1990), die Inhaberin des Auktionshauses Neumeister, Katrin Stoll (1962) und die Marketing-Chefin, Inhaberin, Designerin des Traditionshauses “enSoie” Eleonore (1984), Sophie (1986) und Anna Meier (1990).

Was Leserinnen und Leser sagen

In der Corona Zeit fehlen mir Restaurants und Cafés und Bars so sehr; tolles Essen, gute Gespräche bei einem Glas Wein, Konzerte. In diesem Buch findet man das alles. Es gibt die Geschichte einer Geigenbauerin aus Wien, üppige Torten vom Café Demel, Wein von einer jungen tollen Winzerin, bunte Mode und Schmuck. Was man über die Hintergründe der Unternehmen, Startups, der Biografien der Frauen und ihren Mut erfährt, ist klasse. Sie lassen sich nicht unterkriegen, wenn es mal schwierig wird und nehmen die Dinge selbst in die Hand. Auch in der Corona Zeit und dem schlimmen Lockdown. Sie lassen sich super Sachen einfallen und machen damit anderen Mut und schenken Perspektiven. Ich habe es sehr gerne gelesen!

Felicitas v. Arentin bringt mit diesen Porträtierungen Visibilität in die zu oft unbekannten weiblichen Role Models unserer Zeit und schafft durch die ehrlichen/offenen Statements verbunden mit ihrem Schreibstil eine Inspirationsquelle für alle die gerade anfangen ihren mutigen Weg zu gehen!

Exzentrische Gestalten wie die Geigenbaumeisterin Pasch stehen knallharten Hotelbesitzerinnen gegenüber. Die kernige Landwirtin (von der der Enkelchen-Satz im Titel stammt) dem eleganten enSoie-Schwesterntrio. Das erzeugt Spannung, Vielfalt und vor allem Optimismus. Dazwischen kleine aber denkwürdige Sätze wie „Eine gewisse Affinität für Holz und Kunst scheint gegeben“; die Exzentrik der Autorin schimmert also immer wieder selbst durch, aber stets angenehm. Prädikat: Habenswert!

Packende Geschichten mutiger Geschäftsfrauen

Bei den Recherchen für mein Buch „Mit Wagemut und Wissensdurst“ stieß ich auf die Stahlunternehmerin Käte Ahlmann. Unbeirrt von Schicksalsschlägen baute sie die von ihrem Mann ererbte Firma zum größten norddeutschen Stahlunternehmen aus.

Außerdem gründete sie den zunächst belächelten „Verband deutscher Unternehmerinnen“ und wurde dessen erste Präsidentin. Damit legte sie den Grundstein für kommende Generationen erfolgreicher Geschäftsfrauen.

Auch die Unterwäsche-Firma Zimmerli geht auf eine Frau zurück

Ich vertiefte mich in die packenden Geschichten von Unternehmerinnen. Frauen wie die Metzgerswitwe Luise Händlmaier, die Gründerin des Imperiums für süßen Senf, zeigten, wie aus einer einfachen Idee ein Geschäftsimperium entstehen kann. Oder die siebenfache (Stief-)mutter Pauline Zimmerli, die mit der neuen 2-Nadel-Strickmaschine eine neue Branche der gerippten Unterwäsche in der Schweiz schuf.

Meine Faszination wuchs mit jeder Geschichte, die ich entdeckte.

In Wien besuchte ich die bekannte Geigenbaumeisterin Julia Pasch in ihrer Werkstatt im ehemaligen Kompositionshaus von Richard Wagner. In Hamburg traf ich die gelernte Schuhdesignerin Viola Fuchs, die der Tradition und Leidenschaft ihrer Familie folgte und 1997 ein Gewürz- und Delikatessengeschäft eröffnete. Inzwischen stellt sie in einer Manufaktur in Handarbeit nicht nur köstlich duftende Gewürzmischungen her. In München verabredete ich mich auf einen Kaffee mit der Schmuckdesignerin Tamara Comolli, die sich für ihren weltweit verkauften, lässig-luxuriösen Schmuck vom Wasser und der Natur inspirieren lässt.